Lokomotiven der alten Generation
Für die Umstellung von Dampf- auf den elektrischen Betrieb bestellt die Rhätische Bahn 1921 sechs Kro-kodillokomotiven. Es sind formschöne Ge 6/6 Maschinen mit den Nummern 401 - 406. Eingesetzt werden sie hauptsächlich für den schweren und hochwertigen Zugdienst am Albula. Bis 1929 folgen weitere elf Exemplare und verdrängen endgültig die restlichen Dampfloks auf dem Stammnetz.
Auf dieser einmaligen und privaten Aufnahme erhält die Krokodillok 402 seine letzten Details. Es fehlen
die Pantographen, Schei-ben, Laternen, Schläuche, Anschriften usw. Leider
fehlt der Fotokarte einen
Hinweis auf das Aufnah-medatum und in welcher Montagehalle sich die Lok befindet. Als Attraktion
steht das Kroki heute im Verkehrshaus der Schweiz.
Hier wartet die 402 einen
Gegenzug ab. Ich erinnere mich noch heute an viele
Abenteuer im Stückgut-
güterzug. Meistens ist ein Krokodil vorgespannt und von Thusis nach Samaden
rangieren wir an jeglicher
Station. Gelegentlich muss
unser Krokodil den entge-genkommenden Verkehr abwarten oder wir werden von einem Schnellzug über
holt. Bei höheren Tempi genossen wir den typischen
Klang der Getriebestangen.
Die Lok 412 ist mit dem Glacier Express im Bahn-hof Disentis eingetroffen. Nun übernimmt die HGe 4/4 den Express über den Oberalp- und Furkapass nach Brig. Zuvorderst be-findet sich der Mitropa Speisewagen, welcher die Reisegäste bis Andermatt verköstigt. Auf Anweisung des Vorstands verlässt das Krokodil das Stationsgleis
in wenigen Augenblicken.
Zwischen Muot und Preda überquert die Ge 6/6 No 411 mit Personenwagen der ersten Generation den Albula Viadukt III. Ausnahmsweise habe ich auf dieser Seite eine Reproduktion des BVA Verlages ver-öffentlicht (und noch drei weitere), da mir diese Aufnahmen besonders gefallen. Der Standort ist bestens gewählt, der Zug perfekt im Bild und durch die schöne Tiefenschärfe entsteht ein 3D Effekt.
Auch diese Aufnahme ist fotographisch ein Juwel, es wurde in den letzten Abendstunden aufgenom-men. Dabei kommen die Getriebestangen und die Pantographen des Kroko-dils 403 sehr schön zur Geltung. Der Zug macht in Bergün einen kurzen Zwischenhalt, bevor dieser weiter talabwärts nach
nach Filisur fährt. Gem. BVA Verlag entsteht das
Bild in den 40er Jahren
Auf der Engadin Bahn verkehren sieben Loks der
Ge 2/4 Serie mit den
Betriebsnummern 201 - 207. Die 207 befindet sich im Originalzustand im Verkehrshaus Luzern, die No 206 als Denkmal bei Fribourg, die No 205 wartet auf die Renovation durch den Club 1989 in Bergün und die No 204, heute No. 222 pflegt die Rh.B als historische Lok.
Das ist eine schöne Frontansicht der Ge 2/4 221. Die Lok hat ursprünglich die Nummer 203 und wird in den Jahren einige Male modernisiert. Zusammen mit der 222 leistet sie für die schweren Albulazüge Vorspanndienste. Nach einem Getriebeschaden im 1993 hat die Rhätische Bahn für die Lok keine Verwendung mehr und bricht sie fünf Jahre später ab. Der Motor erhält die reparatur-bedürftige Lok 222.
Es ist ein schwarzer Tag, der 1 August 1952, als der Nachmittags Schnell-zug vor Bever entgleiste. Nebst der 221 und der Ge 4/4 602 springen die ers-ten drei Personenwagen aus den Schienen. Die 602 stürzt auf die Kantons-strasse, die Lok 221 fliegt regelrecht aus der Kurve und bleibt in einer Wiese stecken. Bei dem Unfall erleiden 26 Personen teils erhebliche Verletzungen.
Die erste elektrische Lok Graubündens mit Baujahr 1912 ist die Ge 4/6 No 351. Im Jahr 1973 wird sie ausmustert. Die Lok ist betrieblich zu anfällig, deshalb stationiert sie die Rhätische Bahn bis zum Abbruch 1977 im Depot Disentis. Eigentlich hätte diese schöne Lokomotive einen eigenen Ehrenplatz im Bahnmuseum Bergün verdient.
Hier wartet sie in der Ausfahrt von Disentis abgestellt auf den nächs-ten Einsatz. Die MFO Ge 4/6 Maschinen gelten elektrisch wie mechanisch als sehr zuverlässig. Im Laufe ihrer Betriebszeit erhalten die 351 - 355
diverse Verbesserungen wie
eine Rekuberationsbremse, eine Kompoundschaltung,
den neuen Stufenschalter eine Sicherungssteuerung und eine Zugsicherung.
Dieses Photo gefällt mir besonders, aufgenommen in den sechziger Jahren. Blick frei auf den Zug. Heute ist das nicht mehr möglich, denn wegen der Bahnhofhalle fehlt das Sonnenlicht und die er-höhten Perrons verdeckendie Räder des Zuges. Für den Bahn-Photographen ist diese Sujet mit vielen verschiedenen Personen-wagen und dem Krokodil 406 besonders attraktiv.
Mit den antiken Wagen
der ersten Stunde ist das Reisen nicht unbedingt ein Luxus. Die Holzbänke der zweit- und dritten Klasse
sind hart, die Federungen minim und der Lärmpegel
meist hoch. In den Winter
pfeifft dann auch noch ein kalter Luftzug durch die Wagen. Allerdings
fahren die Züge moderat,
der Zustand des Trassees lässt hohe Tempis nicht zu. Auf de Photographie steht vorne der B2109.
Die Ge 4/4 I sind die ersten Rhätischen Bahn Loks ohne Stangenantrieb. 1947 liefert die SLM vier Ma-schinen mit den Betriebsnummern 601-604.. Hauptsächlich im Schnellzugsdienst eingesetzt bewähren sie sich so gut, dass weitere sechs Loks bestellt werden. In untergeordnete Dienste verdrängt werden sie mit der Auslieferung der Ge 6/6 und der modernen Ge 4/4 II Lokomotiven.
Es lebe die Vielfältigkeit. Bei diesem Personenzug werden die Wagen bunt
zusammengestellt, kein Personenwagen passt zum
Anderen. Auch farblich bietet die Komposition so Manches: Grüncrème, Grün, Rotcrème, Salon-wagen, moderner Leicht-bauwagen, alter Vierach-ser, Postwagen,. und als Vorspann eine Ge 4/4.. Der Zug überquert den
Soliserviadukt talabwärts.
Eine weitere schöne An-sichtskarte veröffentlicht der BVA Verlag von der
Einfahrtskurve unterhalb von Disentis. Die Ge 4/4 wurde kürzlich ausgelie-fert und sieht optisch fantastisch aus. Sehr gut gefallen mir die beiden Glasfenster an der Seite des Lokkasten. Die ersten beiden Wagen verkehren weiter über den Oberalp, sie gehören zum Wagen-park der Furka Bahn.
Beim Bau der Bergeller Kraftwerke benötigen die Rhätische Bahn starke Zugkräfte. Die Lösung sind die Ge 6/6 Lokomotiven, welche die schweren Betonzügen (Mohrenköpfe) den Albula hochziehen. Die Curia und Raetia sind die Prototypen dieser starken Maschinen mit Baujahr 1958. Weitere fünf Loks folgen 1965. Nach über sechzig Jahren im Dienst wird die Raetia abgebrochen, die Zukunft der anderen sechs Lokomo-tiven ist ungewiss. Sie sind zur Zeit vor dem Lokdepot in Landquart abgestellt.