In den Jahren von 1913 - 1914 konstruiert die SLM für die Gründergesellschaft Brig-Furka-Disentis Bahn zehn Dampfloks vom Typ HG 3/4. Dabei kann die SLM auf Erfahrungen mit den in den 1890 gebauten HG 2/3 Loks der Brig-Visp-Zermatt Bahn zurückgreifen. Die HG 3/4 sind bis zur Elektrifizierung (1941) im Einsatz und werden danach nach Frankreich und Vietnam verkauft.. Der Verein Furka Bergstrecke kauft vier Maschinen wieder zurück und restauriert zwei der best erhaltenen Exemplare. Heute sind drei HG 3/4, eine HG 4/4 und zwei HG 2/3 (ex BVZ) betriebsfähig.
Eine klassische Formation, bestehend aus der Lok, dem Gepäck- und zwei Personen wagen, passiert das kleine unscheinbare Dorf Realp. Für den Photographen hat der Lokführer extra einen kurzen Rast eingelegt. Dem-
entsprechend positionieren sich alle, am Schlussende steht der Kondi locker auf dem Trittbrett. Nach dem Bahnhof steigt die Strecke
in Richtung Furkapass an.
Nun wird die Landschaft rau und ist zu beiden Seiten von felsigen Bergen flankiert. Im Winter ist es hier so richtig kalt, ungemütlich und die Lawinengefahr ist nicht unwesentlich. Oberhalb von Realp überquert die Bahn die junge Reuss. Soeben fährt ein Dampfzug über den noch ge-mauerten Wilerviadukt in Richtung Furkapass. Sehr schön finde ist die Colorierung des Wassers.
Diese Ansichtskarte ist ein optisches Desaster. Ich denke Herr Goetz will vor allem das Panorama des Gallen-stocks hervorheben. Das
Rollmaterial steht bildlich gesehen neben den Gleisen. Das Parade-Beispiel ist der Güterwagen. Völlig im Gag.!
Das Abstellgleis links führt irgendwohin und der Zug
fährt schwebend durch die Kreuzungsstation Furka.......
Nach Durchfahrt des auf 2160m liegenden Scheiteltunnel erreicht ein Zug die Halte-ste.lle Muttbach. Der Durchstich erfolgt am 25. September 1915. Beim Bau kommt es wegen des auf diesem Gebiet unerfahrenen französichen Bauunternehmens zu grossen Schwierigkeiten. Der Bau fordert mehrere Tote und Verletzte. Im Sommer 1916 kommt es noch besser. Die BFD stellt alle Arbeiten ein, nachdem das Budget von 38 Millionen Franken aufgebraucht ist. Die halbfertigen Anlagen zwischen Gletsch und Andermatt fallen in einen Dornröschen-schlaf. Einzig der Betrieb zwischen Brig und Gletsch wird mit Müh und Not aufrecht erhalten. Die BFD geht Konkurs und wird deshalb dem Bund, den Kantonen Wallis, Uri Graubünden und den Gemeinden über-führt. 1925 werden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Schlussendlich kann der durchgehende Betrieb Brig - Andermatt - Disentis am 3. Juli 1926 festlich eröffnet werden.
Nach Durchfahrt des auf
2160 Meter Höhe liegenden Scheiteltunnel offenbart sich eine grandiose Aussicht auf den Rhonegletscher. Die Zu- nge reicht noch bis ins Tal. Sobald Mitte Oktober der erste Schnee fällt, werden die Portale des Tunnels geschlossen und die Strecke eingewintert. Nach der Ele-
ktrifizierung ist das mit all den Fahrleitungsmasten ein erheblicher Aufwand.
Als Alternative über den Pass ist eine Fahrt im FBW Alpencar eine beliebte Variante. Das erste Postauto fährt 1921, die Strasse wird von 1864 - 1866 gebaut. Das erste Postauto in Graubünden
verkehrt 1920 von Reichenau nach Flims. Aufgrund der zahlreichen Automobilgegnerschaft in der Be-völkerung erfolgt die Eröffnung jedoch demütig, ohne Blumen und Festlichkeiten. Verbissen wehrt man sich gegen das Auto. Das Flimser Postauto fährt nur im Sommer, im Winter verkehrt die Pferdepost.
Erst 1925 überquert ein erster Dampfzug den Pass Die BFD beginnt mit dem Bau bereits 1911, aber der Weltkrieg bringt alles zum Erliegen und 1923 geht die Gesellschaft Konkurs. Nun wird die Furka - Oberalp Bahn gegründet. Dank fi-
nanzieller Hilfe seitens der
Rhätischen sowie der Brig-Visp - Zermatt Bahn wird der durchgehende Betrieb nach 14 Jahren eröffnet.
Ganz nahe am Geschehen. Wählt der Reisende den Bus
wird er mit einem visuellen Höhepunkt. belohnt. Wenige
Meter neben der Passstrasse fährt das Cabrio am Eis des Gletschers vorbei. Passé, das Eis ist verschwunden und hat sich zurückgezogen. Heute kann man hier noch einen Steinhaufen geniessen.
Ein Fotohalt gestattet sich das Postauto an derselben
180 Grad Kurve. Übrigens
gelangt die Passstrasse 1964 zu internationalem Ruhm.
Einige Szenen des James Bond Streifens "Goldfinger" werden hier gedreht. James wird dabei von meinem Bond
Lieblingsschauspieler Sean Connery dargestellt. Mit seinem Aston Martin jagt
er den fiesen Bösewicht
Goldfinger über den Pass.
Die HGe 4/4 No. 34 zieht den Photozug am Gletscher vorbei in Richtung Basistunnel Herr Gyger hat ein gutes Auge für die Eisenbahn- und Landschafts-Photographie.
An der gleichen Bergflanke fährt der Glacier Express in Richtung Furka Basistunnel Im Juni 1930 fährt der Zug mit siebzig geladenen Gästen
erstmals von Zermatt nach St. Moritz.. Dafür benötigt er 11 Stunden. Zu Recht be-
zeichnet man ihn als den langsamsten Schnellzug der Welt. Während des zweiten Weltkrieges bricht der Frem-denverkehr zusammen und der Glacier wird eingestellt.
Das ist meine Lieblingskarte
Diese Photographie vermittelt dem Betrachter absolut die Aura einer Gebirgsbahn. Bei spätem Abendlicht steht der Dampfzug vor einzigartiger Kulisse in Gletsch. Im linken Bereich der Ansicht ist die Kapelle und ein Flügel des Jugendstilhotels Hotel "Gla-cier du Rhone" zu sehen. Das
erste Gasthaus mit 12 Bet-
ten wird hier bereits 1830 eröffnet.
Während der Jugendstilzeit
beherbergt die Hoteldynastie Seiler bis zu 320 Touristen In der 1920er Jahren sind die Ansprüche der Reisenden
zum Teil höher als in jedem anderen heutigen Schweizer Hotel. Zitat eines Reisenden: "Man wird von Kellnern in Frack bedient, isst das Menü eines Grand Hotels und hat als Tischgenossen Gentlimen im Smocking und Ladies in tiefster Ausgeschnittenheit".
Einige Jahre früher treffen die beliebten FBW Alpen Postautos mit Gästen ein.
Die Autos werden ab 1925 an die Post geliefert und sind an jedem Schweizer Pass anzutreffen. Ein Spass ist die Fahrt ohne Dach. Gebaut werden die Alpen Cars von der Firma Frank Brozincevic aus Wetzikon, welche zu den bedeutenstens Lastwagen, Autobus und Trolleybus-Herstellern in der Schweiz gehörte..
Es ist der perfekte Ort für einen Aufnahme. Deshalb findet man diese tolle Karte immer wieder im Internet oder auf Börsen. Unterhalb von Gletsch führt die Linie in den gleichnamigen Kehr-tunnel und erreicht nach steilem Gefälle durch die Rottenschlucht das Goms. Unmittelbar auf der rechten
Seite des Zuges befindet sich die Passstrasse.
Lieblich ist die Fahrt durch das Hochtal Goms Den Reisenden präsentieren sich hübsche Weiler und Dörfer mit ihren typischen dunklen Walliser Holzchalets. Bei Gluringen unterwegs fährt der Photozug in Richtung Furka, gezogen von der Lok HGe 4/4 No. 34.. Diese prägen ab der Elektrifizie-rung im Jahr 1941 für 60 Jahre das Bild der FO.
Einige Jahre früher, kurz vor der Elektrifikation zieht die HG 3/4 ihren Zug in Richtung Oberwald. Hier passiert sie die Station Nie-derwald, in dessen Gebäude sich heute ein schönes Bistro befindet. Historiker beschrei-ben Niederwald als einen der unberührsten und cha-raktervollsten Ort im Goms. Noch attraktiver finde ich allerdings den bei schönem Licht aufgenommenen Zug.
Von den 7 Maschinen ist die No 36 für Nostalgie-fahrten verfügbar, die 32 erledigt noch Rangierdienste im Depot Glisergrund. Alle anderen Loks sind ausgemu-stert und abgebrochen. Auf dieser Aufnahme überquert ein Zug oberhalb von Fiesch das Fieschertal Nach einer weiteren Höhenstufe erreicht
die Linie die Statoin Bell-wald.
Mit dem Bau der Furka Bahn wird der Tourismus
für Fiesch zur wichtigsten Einnahmequelle. Das ist verständlich, denn in den Bergen befindet sich ein grosses Naturwunder, der Aletschgletscher. Ironisch: Über 400 Jahre beteten die Fiescher für das Schmelzen des früher das Tal bedro-
henden Gletschers. Heute müsste man eher für das Gegenteil beten..
Eine Herausforderung für die Bahningenieure war das Terrain bei Grengiols. Sie bauen kurz nach der Stationsausfahrt den ansteigenden, attraktiven Grengiols Viadukt mit anschliessender Einfahrt in den gleichnamigen Kehrtunnel. Oben rechts auf der Karte ist die Strecke nach dem Tunnel erkennbar.