In den Abendstunden erreicht ein Zug aus Davos kommend die Station Wolfgang. Die Karte ist farb-lich leicht kitschig, das gelb-orange Abendrot fällt auf und und die weisse Rauchfahne der G 3/4 ist zu gross. Die Colorierung der Dampflok hingegen finde ich gut gelungen.
Die kleine Tenderlok hat den letzten anstrengenden Aufstieg hinter sich. Nun gleitet die Strecke sanft dem Davosersee entlang bergab nach Davos Dorf. In Wolfgang gehört zum Bahnhof und dem klei-nen Geräteschuppen auch eine Drehscheibe, welche
dem Schneepflug und der Mallet dienlich ist. Das dreistöckige Wohnhaus repräsentiert die gängige
Davoser Bauarchitektur.
Heute würde sich Tomas-
zewski beim Besuch seiner Heimat erstaunt die Au-gen reiben. Das ursprüng-liche Dorf ist in hundert
Jahren zu einer alpinen
Stadt herangewachsen, die unverbauten weiten Wiesen sind Vergangenheit. Und
hat hin und wieder eine
Dampflok der Bergluft zugesetzt, verunreinigt heute der Strassenverkehr die Atemluft. Der Status eines Luftkurortes hat in
Davos keine Berechtigung mehr.
Nach einigen schneereichen harten Winter bestellt die
Rh.B. neue Schneepflüge.
Sie besitzen einen liegen-den Keil, der den Schnee zuerst abhebt und einen weiter hinten angesetzten stehenden Keil, der diesen teilt und nach beiden Sei-ten auswirft. Gestossen wird der Davoser Pflug von der Mallet G 2/2 + 2/2 No. 22 Albula. Die Karte wird im bläulichen
Winterstyle angeboten.
Der moderne Schneepflug polarisiert und ist bei den Photographen ein beliebtes Aufnahmemotiv, so auch beim örtlichen Buchverlag Das Zweiergespann ist eine grosse Unterstützung für den Bahndienst, aber für die Feinarbeit benötigt er stets noch viele Schauffler Aufmerksam beobachten
diese den Pflug. Dahinter befindet sich die Davoser "Skyline".
Der erste Pflug liefert die Maschinenbaugesellschaft Basel um 1889, aber erst Anfang Februar 1892 ist der Einsatz nach massiven Schneefällen zum ersten Mal notwendig. Bis zu 50 cm Schneehöhen können die fest montierten Pflüge der Dampfloks verdrängen. 1897 liefert die SLM ein weiteres Teil und 1903 nochmals zwei Exemplare für die Albula Bahn.
Aus dem Dampflokzeit-alter sind Ansichtskarten vom Bahnhof Davos Dorf eher die Ausnahme. Nebst dem privaten Photo unten und einer colorierten Kar-te kenne ich keine weitere
Aufnahme des Gebäudes. Ein paar Reisende warten gelassen auf den nächsten Zug. Ein schönes Rhätische
Bahndokument; 1904 wird
die Karte nach Vlissingen
in Holland spediert.
Dies ist eine seltene und einmalige Aufnahme eines unbekannten Fotographen Auf der Rückseite hat er vermertk: Bahnhof Davos Dorf, 01. Juni 1915". Bei den Lokomotiven handelt es sich um die No. 105 von 1906 und um eine neuere Lok der No. 124 - 128. Das erkennt man unter anderem an den unterschiedlich konstruier-ten Zylindern. Der Zug
wird demnächst nach
Klosters weiterfahren.
Es ist Heu-Monat Noch gibt sie es; die unverbau-ten Wiesen und Matten zwischen Dorf und Platz Zwischendurch fährt die Bahn: Nach der kurzen Geraden folgt ein Über-gang, ein leichte Kurve nach Links und danach der Bahnhof Dorf. Er könnte das Holzgebäude sein. Vermutlich ist die Aufnahme aus der Zeit der LD Bahn, der Station fehlt ein Einfahrsignal.
Mit der Rhätischen Bahn in die Natur. Das ist eine schöne Lithographie, mit der im Eigenverlag für die Umgebung von Davos geworben wird. Die Berge haben klangvolle Namen wie Tinzenhorn, Madrisa, Saaser-Calanda, Sivlretta oder Gletscherkamm. Der Rhätischen Bahn scheint es offenbar auch wichtig, den "Culminationspunkt" der Station Wolfgang von 1633 Meter zu erwähnen.
Mit Spannung erwarten
Einheimische die Ankunft sportbegeisterten Touristen aus aller Welt. Einige von den Gästen werden sogar Sportgeschichte schreiben. Bereits 1883 versuchen
Pioniere die ersten Geh-versuche auf Skiern, aber auch Ski springen, Bob-sleigh, Curlen, Telemark,
Hockey, Schlitteln oder Eiskunstlaufen gehören in Davos zum winterlichen Vergnügen.
Der C.P.N. Verlag nimmt den Pflug und die Mallet in Davos Platz auf. Da- hinter wartet die G 3/4, bis das Gespann für ihr Rangiermanöver das Gleis freigibt. Am Berghang gegenüber wird im Jahr 1934 der erste Schweizer Bügellift gebaut, genannt der Bolgenlift. Dann sind die Zeiten der mühsamen Aufstiege zu Fuss vorbei.
Endstation ist Davos Platz
Einige Kutscher erwarten weitere Besucher. Für mich ist Davos ein Skiparadies. Ich habe in meiner Jugend
eine Saison im Pistendienst bei den Jakobshornbahnen gearbeitet und dabei viele schöne Erinnerungen mit-genommen. Im Sommer hingegen finde ich den Ort unattraktiv. Breite Strassen, kein richtiger Dorfkern, es mangelt auch an gemütli-chen und heimligen Beizlis
Dies ist eine der seltensten und schönsten Bahnkarte der Rhätischen Bahn. Ein Zug wartet in Davos Platz auf die Abfahrt in Rich-tung Klosters, vorgespannt ist eine G 3/4 Dampflok. Bei der Bahneröffnung im Jahr 1890 stehen folgende Personenwagen zur Verfü-gung: sechs x 1/2 Klasse, drei x 2/3 KLasse, sowie vierzehn 3 Klasse. ausser-dem drei Gepäck- und 21 Güterwagen
Diese schöne Aufnahme vom Verlag Karl Künzli Tobler zeigt die Gesamtansicht des neuen Bahnhofs, einige Hotelkutschen, das alte provisorische Stationsgebäude, die beiden Kirchen und ein paar Gebäude
entlang der Dorfpromenade. Eine G 3/4 mit wenig Anhängelast hat die Einfahrtweiche überfahren.
Die Verbindung nach Filisur mit Anschluss an die Albulalinie ist in Planung und wird 1909 eröffnet.
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