Ab Poschiavo steigt die Strecke S - förmig nach Cavaglia hoch. Eindrücklich entlang der Südrampe ist die Überfahrt der Cavgliasco Brücken und die Aussichten auf das Puschlaver Plateau. Vorbei der Haltestelle Cadera, schöner Bergwiesen und dichten Wäldern erreicht die Strecke nach 700m Höhendifferenz die Hoch ebene Cavaglia. Hier fährt ein hübscher Zug talwärts, er befindet sich unterhalb Cadera und dem Varuna II Tunnel. Vom Haus sieht man heute noch einige Mauerresten.
Diese Ansichtskarte zeigt einen schönen Überblick auf Cavaglia und dem Puschlav. Photographiert wird sie von der Gartenterrasse des Restaurants Belvedere in Alp Grüm. Für die Bahnliebhaber ist die Stablini Kurve ein Hingucker, in welcher sich gerade ein Zug talwärts bewegt. Zwischen Stablini und Cavaglia überquert die Strecke ein weiteres imposantes Bauwerk: den Aqua da Pilla Viadukt. Der Abschnitt Ospizio - Poschiavo ist der letzte Part, welcher die Bauarbeiter in Angriff nehmen. Er wird im Juli 1910, zwei Jahre nach der Er-öffnung von Pontresina nach Morteratsch und Tirano nach Poschiavo, in Betrieb genommen.
Vom Berninapass her kommend
fährt der Motorwagen No 11 mit kurzer Anhängelast in die Stablinikurve. Die Landschaft wird gebirgiger, besonders schön
ist der erste Anblick des Palü
Gletschers. Gleich wird der Zug
die Stablini Kreuzungsstation erreichen. Die Berninabahn ist zur Zeit dieser Aufnahme kein eigenes Unternehmen mehr, aus wirtschaftlichen Gründen hat sie zusammen mit der Rhätischen Bahn fusioniert.
Der bekannteste Fotograph der Engadiner Landschaftphotogra-phie heisst Albert Steiner. Ge-boren in Ried bei Thun lebt er von 1877 bis 1965. Albert ist ur-sprünglich Bäcker, absolviert eine Ausbildung als Photograph und arbeitet in Bern. 1906 zügelt er nach St Moritz und eröffnet 3 Jahre später ein eigenes Studio. Dank ihm gibt es viele Aufnah-men, welche foto- graphisch den höchsten technischen und ästhe-tischen Ansprüchen genügen.
So auch dieses Photo der beiden Triebwagen vor der Kulisse des Palügletschers. Der BB-Zug fährt nordwärts und befindet sich kurz vor der Einfahrt ins
untere Portal des Palü Kehr-tunnels In zweiter Reihe ist der BCE4 No 23 eingereiht. Steiner Postkarten sind kommerziell
und deshalb bereits für wenige Franken auf dem Sammler-markt zu kaufen.
Das ist die Königin der Kurven, die 180 Grad Schlaufe unter- halb der Alp Grüm Für eine Aussicht par excellense werden sogar die Strommasten auf die Innenseite des Gleises montiert; der Kunde ist König. Ein Zug befindet sich kurz vor der Ein- fahrt in die Station, nachdem er von Cavaglia weitere 300m überwunden hat. Der Bahnhof Alp Grüm liegt auf 2021m.
Oberhalb der südlichen Aus- fahrt liegen der Bergflanke
nahe die beiden Restaurants Fanconi und Belvédère. Früher
bekannt als Konkurrenten ist heute nur noch das Belvédère in Betrieb. Dort oben Kaffee und leckeren Streuselkuchen auf der
Terrasse zu geniessen, ist pura vida! Wer die absolute Bergruhe erleben möchte, bucht sich eine Übernachtung.
Diese Karte deckt sich optisch nicht ganz mit der Photokarte von oben Bei Betrachten fallen mir die folgenden Details auf:
Der Winkel des 2ten und 3ten Holzmasten zueinander stimmt nicht, das Schotterbett wechselt vor dem Motorwagen und der tromabnehmer ist nachgezeich-net. Das alles irritiert ein wenig, ist aber in der Gesamtheit nicht störend.
Und nun eine Werbekarte vom Restaurant Fanconi,. Es ist eine Meisterleistung des Retoucheurs. Würde ein Gast diese Terrasse betreten, würde er schnell mal nach Cavaglia runterpurzeln. Auch wenn diese Perspektive nicht stimmig ist, es geht hier natürlich darum, die Schönheit dieser Aussicht zu huldigen....
und dazu ein Bierchen oder ein Gläschen Veltliner, Gemütlich-keit und Erholung; was will man noch mehr.
Das Ziel der Direktion, den Pass auch im Winter zu befahren, ist ein ehrgeiziges Unterfangen. Ohne technische Unterstützung ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit., deshalb werden die beiden Schnee-schleudern Xrot 1051 und 1052 bestellt. Sie sollen vor allem den Schneeschauflern die strenge Arbeit erleichtern. Hier eine tolle Aufnahme einer Schleuder in den ersten Betriebsjahren auf der Alp Grüm.