F. Moore's Railway Photographs London (Originalphoto)
F. Moore's Railway Photographs London (Originalphoto)

Die F. Moores Railway Photograph Company aus London photographiert die Nummer 106 mit Lokführer und Heizer Der Verlag veröffentlicht zwischen 1900 und 1930 an die 700 Aufnahmen von Lokomotiven, Zügen und colorierten Kunstkarten, vorwiegend aus England und Frankreich. Schön, dass der Verlag auch einige Loks der Rhätischen Bahn im Repertoire hat 

Engadin Press Co, gestempelt 19. August 1908
Engadin Press Co, gestempelt 19. August 1908

Das Kuren in den Quellen

Graubünden hat Tradition. Bad Fideris, Scuol, Andeer, Samaden, St. Moritz Bad, Vals, die Auswahl ist gross Ein eher kleineres Kurhaus mit eigener Mineralquelle  war dasjenige von Alvaneu. Mit dem Aufkommen der Postkutschen und dem Bau der Albulabahn erlebt das Bad einen Tourismusschub. 1866 und 1904 wird das Kurhaus für die Kurgäste modernisiert und erweitert.

Mir gefällt das Hochtal um Surava besonders gut. Die idyllische Landschaft,

lichtdurchflutet mit Wald Wiesen und kleinen Ort-schaften ist immer einen Besuch wert. Eine kleine Wanderung entlang der Albula, welche munter

das Tal hinunter fliesst,

ist Erholung pur. Auch 

der neue Bahnhof passt gut in die Region. Aller- dings wurde er weit vom Dorfkern entfernt gebaut.

Gebrüder Wehrli Bendlikon Zürich
Gebrüder Wehrli Bendlikon Zürich

Gleich neben der Station

befindet sich der Gasthof Belfort. Ich vermute, der  Bauherr erhofft sich mit der neuen Bahn und der bestehenden Strasse ein  rentables Geschäft. Nun, die Badequellen befinden sich in Alvaneu und das Belfort steht doch abseits. Ein Zug ist unterwegs in Richtung Filisur. Es ist eine frühe Aufnahme, die Karte wird im November 1905 abgestempelt.

A & E Reinhardt Chur - St. Moritz, gestempelt 15. November 1905
A & E Reinhardt Chur - St. Moritz, gestempelt 15. November 1905

Lithographie Säuberlin & Pfeiffer, S.A. Vevey
Lithographie Säuberlin & Pfeiffer, S.A. Vevey

Das ist das Werkfoto der Mallet G 2/3 und 2/2 Nummer 28 mit grossem Schneepflug. Gebaut wird sie 1902. Knapp zwanzig Jahre später kauft die 

Yverdon-St. Croix Bahn die Lok, wo sie zusammen mit der Nummer 26 und 27 bis 1946 im Einsatz ist. Zwei Mallets gelangen dann nach Spanien, die Nummer 27 wird in der Schweiz abgebrochen. 

Verlag Künzli & Tobler Zürich
Verlag Künzli & Tobler Zürich

Nachdem die Bahn den Lehnentunnel durchfahren

hat, erreicht sie in einer  Rechtskurve den hübschen Bahnhof von Tiefencastel. Dieser liegt oberhalb der Ortschaft, der Dorfkern befindet sich im Talboden

Der Verlag Künzli-Tobler hat diese Ubersichtskarte während den letzten Bau-arbeiten am Trassee auf genommen. Neben dem Schuppen sind einige Ar-beiter am Grampen.

A & E Reinhardt Chur - St. Moritz
A & E Reinhardt Chur - St. Moritz

Zum Bahnhof gehört das  das obligatorische Klo - Kaphäusschen. Na dann, viel Glück. Die meisten  ursprünglichen Stationen werden nicht abgerissen und stehen heute unter Denkmalschutz. Sie har- monieren äusserlich mit der modernen Rh.B. ganz gut. Im Bahnhof stehen viele Güterwagen herum. Das mittlere Gleis dient den Zügen als Durchgang.

Verlag unbekannt
Verlag unbekannt

Am Anfang der Schinschlucht fährt der Reisende unterhalb der Kapelle Mistail vorbei, welche um 800 vor Christus errichtet wurde. Im Innern verzieren  diverse Wandmalereien aus verschiedenen Epochen das Gebäude. In Graubünden gibt es viele romanische Kirchen und mein Vater konnte sich dafür begeistern. Die Besuche waren für uns Kinder immer eine lang-weilige Angelegenheit. Auf dieser Ansichtskarte zieht eine Dampflok G 4/5 von Solis her kommend einen

längeren Zug bergwärts.

Edition Photoglob Zürich Kilchberg
Edition Photoglob Zürich Kilchberg

Eine grosse Herausforderung für die Ingenieure ist der 

Bau durch die Schinschlucht

Diese ist eng, unstabil, wild, steil und deshalb sind viele Kunstbauten zwischen Sils und Tiefenkastel vonnöten. Konkret sind das: 27 Via-dukte, 14 Tunnels und eine Galerie. Zwischen Solis und Tiefencastel gibt es nur sehr wenige Postkarten, eine hat der Photoglob aufgenommen

(ok, hier einmal ohne Zug).

Verlag P. Schmellentin Thusis, Photograf J. Guler
Verlag P. Schmellentin Thusis, Photograf J. Guler

Am Wochenende des 27. und 28. Juni 1903 weiht die Rhätische Bahn die Albulabahn mit diesem langen Festzug ein. Das kann sich der Verlag Guler aus Thusis nicht entgehen lassen und erwischt ihn auf dem Solisviadukt. Für die Bevölkerung wird der kommerzielle Betrieb am 01. Juli eröffnet.

Ant Reinhardt Phot. Chur No. 14
Ant Reinhardt Phot. Chur No. 14

Das ist eine bekannte Ansichtskarte der Soliser Brü-cke nach Schluss des ersten Gewölbekranzes, neunzig Meter über dem Wasserspiegel und 40 Meter Spann-weite. Der Architekt ist Hans Studer, die Konstruk-teure sind die Firma Munary-Cayre und Marasi. Das Baugerüst wird vom bekannten Graubündner  Zimmermann Richard Coray gebaut und ist die beste Voraussetzung für die perfekte Form. Weitere Rh.B Lehrgerüste erstellt Coray für den Wiesener, Gründji-tobel und den Langwieserviadukt. Auch bei nationalen und ausländischen Strassenbrücken sind seine genia-len Konstrukte gefragt. Sein Bekanntestes ist das der Salginatobelbrücke und der malerischen Tarabrücke in Montenegro. 

Phot. A. Reinhardt Chur
Phot. A. Reinhardt Chur

Die Steinmetzer haben den Viadukt mit weiteren Granitsteinen ergänzt.. Schwindelfreiheit ist hier die Voraussetzung Der Solisviadukt ist mit 85m die zweithöchste Brücke, der Wiesenerviadukt misst 88m

Reinhardt hat die schön belichtete Brücke im Auftrag der Schuler Buchhandlung Chur aufgenommen.