Die F. Moores Railway Photograph Company aus London photographiert die Nummer 106 mit Lokführer und Heizer Der Verlag veröffentlicht zwischen 1900 und 1930 an die 700 Aufnahmen von Lokomotiven, Zügen und colorierten Kunstkarten, vorwiegend aus England und Frankreich. Schön, dass der Verlag auch einige Loks der Rhätischen Bahn im Repertoire hat
Das Kuren in den Quellen
Graubünden hat Tradition. Bad Fideris, Scuol, Andeer, Samaden, St. Moritz Bad, Vals, die Auswahl ist gross Ein eher kleineres Kurhaus mit eigener Mineralquelle war dasjenige von Alvaneu. Mit dem Aufkommen der Postkutschen und dem Bau der Albulabahn erlebt das Bad einen Tourismusschub. 1866 und 1904 wird das Kurhaus für die Kurgäste modernisiert und erweitert.
Mir gefällt das Hochtal um Surava besonders gut. Die idyllische Landschaft,
lichtdurchflutet mit Wald Wiesen und kleinen Ort-schaften ist immer einen Besuch wert. Eine kleine Wanderung entlang der Albula, welche munter
das Tal hinunter fliesst,
ist Erholung pur. Auch
der neue Bahnhof passt gut in die Region. Aller- dings wurde er weit vom Dorfkern entfernt gebaut.
Gleich neben der Station
befindet sich der Gasthof Belfort. Ich vermute, der Bauherr erhofft sich mit der neuen Bahn und der bestehenden Strasse ein rentables Geschäft. Nun, die Badequellen befinden sich in Alvaneu und das Belfort steht doch abseits. Ein Zug ist unterwegs in Richtung Filisur. Es ist eine frühe Aufnahme, die Karte wird im November 1905 abgestempelt.
Das ist das Werkfoto der Mallet G 2/3 und 2/2 Nummer 28 mit grossem Schneepflug. Gebaut wird sie 1902. Knapp zwanzig Jahre später kauft die
Yverdon-St. Croix Bahn die Lok, wo sie zusammen mit der Nummer 26 und 27 bis 1946 im Einsatz ist. Zwei Mallets gelangen dann nach Spanien, die Nummer 27 wird in der Schweiz abgebrochen.
Nachdem die Bahn den Lehnentunnel durchfahren
hat, erreicht sie in einer Rechtskurve den hübschen Bahnhof von Tiefencastel. Dieser liegt oberhalb der Ortschaft, der Dorfkern befindet sich im Talboden
Der Verlag Künzli-Tobler hat diese Ubersichtskarte während den letzten Bau-arbeiten am Trassee auf genommen. Neben dem Schuppen sind einige Ar-beiter am Grampen.
Zum Bahnhof gehört das das obligatorische Klo - Kaphäusschen. Na dann, viel Glück. Die meisten ursprünglichen Stationen werden nicht abgerissen und stehen heute unter Denkmalschutz. Sie har- monieren äusserlich mit der modernen Rh.B. ganz gut. Im Bahnhof stehen viele Güterwagen herum. Das mittlere Gleis dient den Zügen als Durchgang.
Am Anfang der Schinschlucht fährt der Reisende unterhalb der Kapelle Mistail vorbei, welche um 800 vor Christus errichtet wurde. Im Innern verzieren diverse Wandmalereien aus verschiedenen Epochen das Gebäude. In Graubünden gibt es viele romanische Kirchen und mein Vater konnte sich dafür begeistern. Die Besuche waren für uns Kinder immer eine lang-weilige Angelegenheit. Auf dieser Ansichtskarte zieht eine Dampflok G 4/5 von Solis her kommend einen
längeren Zug bergwärts.
Eine grosse Herausforderung für die Ingenieure ist der
Bau durch die Schinschlucht
Diese ist eng, unstabil, wild, steil und deshalb sind viele Kunstbauten zwischen Sils und Tiefenkastel vonnöten. Konkret sind das: 27 Via-dukte, 14 Tunnels und eine Galerie. Zwischen Solis und Tiefencastel gibt es nur sehr wenige Postkarten, eine hat der Photoglob aufgenommen
(ok, hier einmal ohne Zug).
Am Wochenende des 27. und 28. Juni 1903 weiht die Rhätische Bahn die Albulabahn mit diesem langen Festzug ein. Das kann sich der Verlag Guler aus Thusis nicht entgehen lassen und erwischt ihn auf dem Solisviadukt. Für die Bevölkerung wird der kommerzielle Betrieb am 01. Juli eröffnet.
Das ist eine bekannte Ansichtskarte der Soliser Brü-cke nach Schluss des ersten Gewölbekranzes, neunzig Meter über dem Wasserspiegel und 40 Meter Spann-weite. Der Architekt ist Hans Studer, die Konstruk-teure sind die Firma Munary-Cayre und Marasi. Das Baugerüst wird vom bekannten Graubündner Zimmermann Richard Coray gebaut und ist die beste Voraussetzung für die perfekte Form. Weitere Rh.B Lehrgerüste erstellt Coray für den Wiesener, Gründji-tobel und den Langwieserviadukt. Auch bei nationalen und ausländischen Strassenbrücken sind seine genia-len Konstrukte gefragt. Sein Bekanntestes ist das der Salginatobelbrücke und der malerischen Tarabrücke in Montenegro.
Die Steinmetzer haben den Viadukt mit weiteren Granitsteinen ergänzt.. Schwindelfreiheit ist hier die Voraussetzung Der Solisviadukt ist mit 85m die zweithöchste Brücke, der Wiesenerviadukt misst 88m
Reinhardt hat die schön belichtete Brücke im Auftrag der Schuler Buchhandlung Chur aufgenommen.