Das ist eine frühe und lebhafte Ansichtskarte vom Bahnhof Samaden. Unter dem Perrondach unter-hält sich eine Männergruppe, die Hotelkutschen stehen ausgerichtet wartend auf dem Bahnhofplatz. Eine davon gehört dem 1865 gebauten Hotel Bernina, eine Andere ist mit Hotel Roseg angeschrieben.
Ab 1908 ist es dann deren Gäste möglich, mit der Rhätischen Bahn nach Pontresina zu fahren
Im September 1921 gastiert das verheiratete Ehepaar im Hotel Terminus. Auf der Rückseite des Photo ist geschrieben: "Ein An- denken unserer Hochzeitsreise im Engadin". Die Beiden geniessen die Fahrt mit der elektrischen Albulabahn, der Dampfbetrieb
wurde 1919 eingestellt. Vor der Hotelunterkunft spazieren Kühe munter über den Bahnhofplatz
In Samaden verbringe auch ich gerne die Herbstferien.
Dieses seltene Foto stammt vom
F. Moore's Railway Fotographs, einem Verlag aus London. Der lange Personenzug von Celerina her kommend fährt in Doppel-traktion in die östliche Einfahrt Samadens ein. Dabei dient die Dampflok G 3/4 Nummer 2 Prättigau der grösseren G 4/5 als Vorspann. Es ist die einzige aus England ersteigerte Karte, ein wenig unscharf, ansonsten
aber von sehr guter Qualität.
Mit der Engadin Bahn hat der Bahnhof ein überdachtes Perron erhalten. Auf dem Foto ist kein Datum vermerkt, aber anhand der vielen Päckchen nehme ich an, dass es während der Zeit des 1. Weltkrieges aufgenommen wurde. Das Militär im Engadin erhält Feldpost; Pakete, Briefe und Leckeres für Zwischendurch von ihren Liebsten. Die Pöstler werden bei dem Durcheinander
noch eine Weile beschäftigt sein
Ein langer Zug mit einer G 3/4 hat die Station Punt Muragl passiert und nimmt die letzte leichte Steigung nach Pontresina in Angriff. Von 1908 bis 1913 wird die Pontresiner Linie mit Dampfloks betrieben, mit dem Bau der Engadin Bahn erfolgt gleichzeitig die Elektrifizierung. Bei den Photographen ist dieser Ort als Viewpoint sehr beliebt. Es gibt viele Karten, in denen auch die BB mit integriert ist.
Auch der Bahnhof Pontresina ist ein beliebtes Aufnahmeobjekt. Diese Ansicht gefällt mir am besten; perfekt belichtet und mit dem Bergpanorama im Hintergrund schön gestaltet. Im Bahnhof steht der Zug bereit; eine G 3/4 Dampflok mit angehängten Berninabahn Güterwagen, zwei dunkelgrünen Per- sonen- und Rhätische Bahn Gepäckwagen. Der Zug erwartet Anschlussreisende von der Berninabahn.
Samaden; die Engadiner benennen es: "Samedan". Unterhalb der Ortschaft werden das Aufnahmege-bäude, die Gleisanlagen und das Depot grosszügig angelegt Ein Vorteil, denn der Bahnhof wird mit der
Streckenverästelung zum wichtigsten Engadiner Ver-kehrs-Knotenpunkt. Noch heute hat das Dorf ein attraktives Zentrum mit einem einzigartigen Mine-ralbad und einigen bau-liche Sehenswürdigkeiten.
Die neue Mallet fasziniert und muss von uns Männer aus der Nähe begutachtet werden; echte Eisenbähnler eben!
Dies sind die historischen Bauten des Städtchens:
das Schulhaus 1895
die St. Peter's Kirche 650
die Engadin Bank 1856
das Planta Haus 1595
das Kreis Spital 1895
der Postplatz 1846 =
erste Kutsche nach Chiavenna
die Dorfstrasse 1846
der Bahnhof 1903
der alte Turm 1288
Das Stationsgebäude im Engadiner Stil passt bestens zum Dorfbild, welches sich seinerseits schön in die Umgebung des Engadins einfügt. Eine der acht Mallet Dampflokomotiven vom Typ G 2/3 + 2/2
fährt ein. Es ist eine von der Engadin Press veröffentlichte Karte aus den ersten Betriebsjahren.